Spielwiese Zoom²: Eine studentische Antwort auf Corona

29.04.2021

Die verlorengegangene Party: Lehrmaterialien von Studierenden für Studierende aus dem Medialab

 

Das didaktische Langzeit-Onlineprojekt „Spielwiese Zoom“ ermöglicht Studierenden und Lehrenden der Universität Wien, der Technischen Universität für Bauwesen Bukarest / Rumänien, der Taras Shevchenko Universität Kyiv / Ukraine und der Universität Ljubljana / Slowenien mit Hilfe des Medialab der Universität Wien sowie mit Hilfe des Österreichischen Kulturforums Bukarest, des Österreichischen Kulturforums Kyiv und des Österreichischen Kulturforums Laibach neue Formen der Online-Zusammenarbeit zu erproben.  

In gemeinsamen Lehrveranstaltungen, die nach dem Hospitationsprinzip von den jeweiligen Lehrenden gehostet werden, interagieren die Studierenden der teilnehmenden Universitäten aus den vier am Projekt beteiligten Ländern. Die erste Phase des Projektes, Spielwiese Zoom1, fand an den Universitäten Wien, Bukarest und Kyiv bereits im Oktober und November 2020 statt.  

2021 wird das Projekt unter dem Namen Spielwiese Zoom2 um die slowenische Partneruniversität erweitert. Die Spielwiese Zoom2 soll – nach Möglichkeit und den Umständen entsprechend - auch im begrenztem Ausmaß offline - Veranstaltungen in Bukarest, Laibach und hoffentlich auch in Kyiv umfassen.  

Die Spielwiese Zoom versteht sich als Reaktion auf die Begleiterscheinungen, die im studentischen Alltag unweigerlich mit der Umstellung vom Offline- auf den Onlineunterricht einhergegangen sind und im Film beschrieben werden: die Uni ist in ihrer gesamten Materialität verschwunden, die Natur ist erstarrt und eine groß angelegte und von allen lang ersehnte (Corona)Party findet nie mehr statt.   

So erleben die beteiligten Studierenden und Lehrenden durch die gemeinsame Bearbeitung des  Kurzfilmes Dreif und des Local Stickerbook, einer Kyiver Photo- und Graphiksammlung, die während des Lockdowns entstand, einen unmittelbaren Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus anderen Universitäten und anderen Ländern, was ihnen den sprichwörtliche Blick über den Zaun in Nachbars Garten ermöglicht.  

 

Was bringt’s? 

Freilich ersetzen diese neuen Formen der medialen Interaktion, die über das klassische Muster des Onlineunterrichts hinausgehen, keineswegs den Offlineunterricht. Diese intensiven Formen des Online-Austausches federn die negativen Begleiterscheinungen des Onlineunterrichts bei allen Beteiligten lediglich ab. 

Jedoch führen die Beobachtungen während der Hospitationen und während der Bearbeitung der im Medialab der Uni Wien produzierten Materialien zur Reflexions- und Selbstreflexionsprozesse bei den Beteiligten, wie sich das bereits während der Spielwiese Zoom1 mehrfach in den mitunter intensiven Nachbesprechungen einzelner Lehrveranstaltungen gezeigt hat.

So ist die Spielwiese Zoom keine einfache Corona-Online-Klagemauer für Lehrende und Studierende, sondern ein virtueller Raum, in welchem Fragen wie die Folgen der Entkörperlichung der Lehre durch den Onlineunterricht, die Grenzen der Vermittlung im Online-Rahmen sowie die Zoom-Fatigue und ihre Auswirkungen eingehend und konstruktiv mit Hilfe der vom Medialab zur Verfügung gestellten Einrichtungen thematisiert werden.

 


(Text und Trailer: Sorin Gadeanu & Yan Tashtoush)